
Historisches
"Wenn ich alt bin, will ich nicht jung aussehen, sondern glücklich."
(Sonja Brückner)
Wie entstand unser Ski- & Ferienhaus?

Auszug aus: Neuer Ski-Klub Zürich, Festschrift zur Feier seines fünfundzwanzigsten Bestehens, 1937. Ein Original-Exemplar ist im Ski- & Ferienhaus verfügbar und bietet Interessierten viele Eindrücke aus der Zeit von 1912 bis 1937.
Ende der 20-iger Jahre des letzten Jahrhunderts erfuhr K. Raber, Hüttenwart des Hüttchens am Gstollenberg, unweit vom jetzigen Ski- & Ferienhaus, dass die Gemeinde Mels beabsichtigte, einen Neubau für ihre Alpwirtschaft zu erstellen.
Zitatanfang: "... Im April 1931 zogen vier Klubmannen zu einer ersten Begehung und Fixierung des Bauplatzes aus. Die Gemeinde Mels änderte aber ihre Absicht, einmal in der Wahl des Bauplatzes und in der Hauptsache: Sie wollte für sich allein bauen, uns aber zu günstigen Bedingungen einen andern Bauplatz abtreten. Man fand einen solchen auf der Alp Schwarzenberg, im Westen an den Waldrand angelehnt, mit freier Aussicht auf das Sarganserland und in die Vorarlberger Alpen. In 70 m Entfernung befand sich eine gute Quelle und die Gemeinde Mels offerierte, diese auf eigene Kosten zu fassen. ..."
"...Vor dem Baubeginn gab es aber nochmals eine unangenehme Überraschung, indem mittlerweile die Gemeinde Mels ihren Bau auf unbestimmte Zeit verschoben hatte. Die Folge davon war für uns, daß sich die Kosten für Transport und Installationen verteuerten, weil wir die Sägerei und die Kieswäscherei am Kohlschlagbach allein einrichten mußten, auch das Bauprojekt wurde nochmals im Sinne wesentlicher Verbesserungen geändert.

Anfang Juli begannen die Bauarbeiten durch Melser Unternehmer. Es wurden 55 Kubikmeter Fels gesprengt, der am Standort selbst das Baumaterial für den soliden Steinbau ergab. Petrus war dem Vorhaben schlecht gesinnt, er bescherte uns mit einer Schlechtwetterperiode ohnegleichen. Präs. Schübeler machte 8 Baubesuche mit dem Regenschirm, Arch. Walter kam auf 18 Kontrollbesuche. Es lohnte sich, denn als am 18. Oktober 1931 Vorstand und Geschäftskommission den Rohbau besichtigten, war nur Rühmliches festzustellen.
Unterdessen ging die Sammlung in Zürich für den Innenausbau rüstig vorwärts und erreichte abschließend einen Betrag von Fr. 3 425.--. Dazu kamen aber noch ganz ansehnliche Naturalspenden, von denen wir nur die Stiftung des prachtvollen Porzellangeschirrs durch Jean Fritschsen erwähnen wollen.

Am 28. November 1931 konnte die Einweihung stattfinden. Eine einfache, würdige Feier schloß den Baubetrieb ab. Erstmals füllten sich die Räume mit 100 begeisterten Besuchern. Zahlreich waren die Vertreter der befreundeten Ski-Klubs Spitzmeilen, Winterthur und SAC Sektion Pizol, sowie die Vertreter der Gemeinde Mels und die am Bau beteiligten Handwerker erschienen.
Eine reichliche Fülle von Arbeit brachte dieses Klubhaus auch dem damaligen Klubvorstand. Architekt Walter sorgte als bewährter Routinier, diesmal im Auftrage seines Arbeitgebers,
der Architekturfirma Meier in Wetzikon, dessen Inhaber ebenfalls Klubmitglied ist, für sorgfältigste und solide Arbeit. Ein besonderes Verdienst hat Präsident Dr. Schübeler, dem die Organisation und Finanzierung oblag. Seine Leistungen sind um so höher einzuschätzen, als er noch als Neumitglied unseres Klubs bald an dessen höchsten Posten berufen wurde und sich mit diesem Klubhausbau gleich an eine der größten Aufgaben herangewagt hatte.

Schwarzenberg ist ein solider Steinbau, ähnlich demjenigen am Piz Sol [Anm.: heutiger Pizol]. Im Untergeschoß führt der Haupteingang in Skiräume, Werkstatt, Holzraum, Speisekammer, Waschstelle und Klosett. Eine Treppe führt ins Obergeschoß. Durch einen Tröckneraum gelangt man in die getäfelte, durch eine Klappwand unterteilbare Klubstube mit reichlich 40 Sitzplätzen. Ein währschafter Kachelofen mit Ofenbank und die beiden Schränke mit dem weißblanken Geschirr zieren den Raum. Anstoßend ist die praktische Küche mit Holzherd, fließendem Wasser und Klinkerboden. Von der Treppe zugänglich ist ein zweites Klosett. Der erste Stock
enthält zwei geräumige Schlafräume, die später vollständig mit Matratzen aus gestattet wurden. Der Damenraum hat 13, der Herrenraum 18 Plätze. Der Dachraum enthält Strohlager für 20 Personen. Aus der Klubstube führt eine Türe direkt ins Freie auf einen ebenen Vorplatz, der im Jahr 1935 von Feriengästen mit Steinplatten belegt worden ist. Eine Hausbank und ein abschließendes Mäuerchen laden zu sonniger Siesta ein. Die Klubfahne auf hohem Mast winkt einladend ins Tal. ..."
"...Eine merkliche Wiederauflebung des Betriebes darf seit dem festgestellt werden, so daß zu hoffen ist, daß dieses heimelige Haus seiner ursprünglichen Zweckbestimmung, ein Klubheim zu sein, erhalten werden kann und den tatkräftigen Opferwillen des NSKZ rechtfertigt.

Das Skihaus Schwarzenberg hat sich für die Abhaltung von mehrtägigen Jugend-Skikursen ausgezeichnet bewährt und durch die Slalomkurse sehr beliebt gemacht. Namentlich aber für Wochenendtouren und längere Ferien, sowohl im Sommer wie im Winter, bietet die Gegend eine reichhaltige Routenauswahl in leichtem bis mittelschwerem Gelände, voll landschaftlicher Schönheit, in Ruhe und Einsamkeit. ..." [Zitatende]